Digitalisierung senkt Gesundheitskosten

Am 26.09.2023 hat das Eidgenössische Parlament die Motion von Ständerat Erich Ettlin (Die Mitte, OW) 22.3859 «Masterplan zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Nutzung von gesetz­lichen Standards und bestehenden Daten» angenommen. Der Bundesrat wird damit beauftragt, konkrete Synergien zu nutzen und Massnahmen umzusetzen, um schneller und kostengünstiger voranzukommen. «Wir müssen die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen endlich konsequent nutzen und den Rückstand rasch aufholen», erklärt Erich Ettlin.

Die Annahme der Motion beinhaltet die folgenden Aufträge an den Bundesrat:

  • Der Bundesrat muss dem Parlament einen konkreten Masterplan vorlegen, der die zeitlichen und inhaltlichen Digitalisierungsziele verlässlich darlegt und aufzeigt, wie sie erreicht werden sollen.

  • Bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen sind die gesetzlich festgelegten, einheitlichen Standards und die bestehenden Datenbanken zu nutzen und weiterzuentwickeln, sofern sie nicht gewinnorientiert oder staatlich beaufsichtigt sind.

  • Der Bundesrat erstattet dem Parlament jährlich Bericht über den Stand der digitalen Transfor­mation im Gesundheitswesen.

  • Der Bundesrat hat für das digitale Management von Versorgungsengpässen bei Humanarz­neimitteln bestehende Daten und Datenbanken zu nutzen und dafür eine gesetzliche Grund­lage zu schaffen.

  • In der Verordnung über die individuellen Erkennungsmerkmale und Sicherheitsvorrichtungen auf der Verpackung von Humanarzneimitteln muss der Bundesrat das Anbringen und die Überprüfung der Sicherheitsmerkmale und -vorrichtungen – gleich wie in der EU – obligato­risch erklären.

Das Parlament zeigt mit diesem Entscheid, dass es sich geschlossen für die Beschleunigung und Stärkung der Digitalisierung im Gesundheitswesen einsetzt. Denn sie birgt ein finanzielles Einsparungspotenzial von über 8 Milliarden Franken [1]. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen, um die Krankenkassenprämien wirksam zu dämpfen und die Behandlungspfade sicherer und konsistenter zu machen.

Mit der Nutzung von bestehenden Datenquellen und gesetzlichen Standards, sind schnelle Fortschritte in der Digitalisierung im Gesundheitswesen möglich, ohne dass von Grund auf neue Systeme geschaffen werden müssen. Das bringt auch die dringend notwendige Bewältigung der Versorgungsengpässe bei den Arzneimitteln voran.


[1]Laut einer Studie von McKinsey&Company in Kooperation mit der ETH Zürich «Digitalisierung im Gesund­heitswesen» von September 2021, können in der Schweiz mit der Digitalisierung rund 8,2 Milliarden Franken eingespart werden. https://www.mckinsey.com/ch/~/media/mckinsey/locations/europe%20and%20middle%20east/switzerland/our%20insights/digitization%20in%20healthcare/digitalisierung%20im%20gesundheitswesen%20%20die%2082mrdchance%20fr%20die%20schweiz%20de.pdf(Online Zugriff, 03.09.2023)

 

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